wie lernt mann eigentlich the fine art of nassrasur?

nassrasurjabitte Nassrasur ist auch so ein Thema. Nicht für alle, klar, Castro und Thierse können meinzwegen weiterklicken. Aber sonst? Was hat Mann denn vor dem Internetz gemacht? Hat der Vater ihn vleicht in einem irnzwie dafür vorgesehenen Moment der Aufzucht beiseite genommen und ihm die familientypische, seit Generationen überlieferte Handhabung von Pinsel, Seife und Messer erklärt? Und benutzt da draußen eigentlich jemand auch diese andauernd viel zu früh abbrechenden Blutstillstifte?

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.com egal, iss internetz

Warum Mann so etwas wie „feinripp“ macht und was es soll, lässt sich nicht in einem Satz sagen. Der Versuch einer trotzdem halbwegs kurzen Antwort. Und eine Art von Anti-Männermagazin-Manifesto.

Ich war ungefähr Vierzehn, als ich das erste Männermagazin in meinen Händen hielt. Ich muss jetzt nicht ausbreiten, was ich alles damit angestellt habe, aber vielleicht so viel: Es waren nicht unbedingt die Stories, die mich interessiert haben.

Heute bin ich Vierzig, und sehen Sie, ich verrate Ihnen ein Geheimnis: Die Geschichten in Männermagazinen interessieren mich immer noch nicht. Aber es sind nicht mehr nur all die hübschen Frauen, die mich davon abhalten, den aufwändig produzierten und teuer bezahlten Texten meine Aufmerksamkeit zu schenken. Nein, heute ist es eher dieses komische Gefühl, das mich bereits am Kiosk davon abhält, ein solches Hochglanzprodukt zu kaufen. Ich denke nämlich immer: Die meinen nicht mich. Die können mich nicht meinen, denn wenn ich so wäre, wie die meinen, würde ich mir sofort die Kugel geben.

Wissen Sie, was ich glaube, wie sich der durchschnittliche Chefredakteur eines Männermagazins seinen typischen Leser vorstellt? Er stellt ihn sich vor wie die Turboversion eines durchschnittlichen Chefredakteurs eines Männermagazins: immer geil, voll leistungs- und karriereorientiert und ständig auf der Suche nach dem perfekten Workout. Und natürlich gefangen in einem permanenten Kaufrausch, den er sich dank seines sechsstelligen Jahresgehaltes soeben noch leisten kann. Morgens frühstückt er mit Champagner, mittags gibt es den neuesten Designerfraß aus dem coolsten Drei-Sterne-Schuppen der Stadt ins Büro geliefert, und abends wird die Zeit entweder in der Havanna-Lounge oder im supernoblen Mucki-Salon verbracht.

So kann die Welt tatsächlich aussehen, wenn Sie in einem Pöseldorfer Penthouse oder einer mallorcinischen Mega-Finca daheim sind. Aber mal ehrlich: Wollen Sie wirklich so sein? Oder kommen Sie sich auch ein wenig verarscht vor, wenn es nur noch um Designer-Jeans für 400 Euro das Hosenbein oder Wochendendausflüge ins Golf-Resort nach Honolulu geht?

Ich bin kein Verteidiger des sozialistischen Realismus im Medienwesen (da müssen Sie die Kollegen von der Blitz Illu fragen ;-). Ich mag hübsche Dinge angucken, die ich mir nicht leisten kann. Ich lese gerne was über Sport, über Autos oder Reisen, auch und gerade wenn ich weiß, dass es nichts mit meinen Plänen für das kommende Wochenende zu tun hat. Aber ich habe eine leise Ahnung, dass ich anders angesprochen werden möchte, dass es noch etwas anderes da draußen geben kann als die publizistische Dauerverarsche der so genannten Männermagazine.

Da geht noch was. Gerade in einem Medium wie dem Internet. Besonders mit einem so wundervollen Werkzeug wie der Antville-Software. Und ich würde mich freuen, wenn es uns hier gelingen würde, ein wenig näher an das zu kommen, was ich – und hoffentlich ein paar andere – vermissen. Für mich ist es – auf dieser Metaebene – eine Art Format-Experiment mit offenen Ausgang.

Ansonsten soll es jedem einfach ein wenig Spaß machen, hier zu lesen oder mitzumachen. Boyz just wanna have fun. Und Girlz sowieso. Oder wie es der verehrte Mit-Admin an dieser Stelle sagen würde:

.com egal, iss internetz

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