Das Haus der Kunst in München zeigt eine Woche lang Sante D'Orazios Aktfotografien von Pamela Anderson. Was daran Kunst ist? Das wollte ich auch wissen. Deswegen bin ich da hingegangen und hab's mir angeschaut. Fünf € Eintritt, kein Studentenrabat. Den Hinweis, dass Fotografieren verboten sei, gab's aber umsonst - auch von den beiden Museumswärtern, denen ich auf dem Weg in den Ausstellungsraum begegnete. Dort war ich dann allein mit zwei Wärterinnen. Wieder ein unsicherer Blick auf meine Kameratasche, diesmal kam aber nichts. Ich zu einer der beiden: "Is ja gar niemand hier?" Sie: "Tja ..." und wich meinem Blick aus. Sie sah übrigends nicht nur für eine Museumswärterin sehr attraktiv aus. Aber fotografieren ist ja verboten. Ich sah mich um. Ich war in einer großen länglichen Halle, weiß, hoch und trotz Regen sehr hell, bestückt mit zwei Schaukästen, einem Fernseher und 15 DinA1+ Fotopapierbildern - Pamela Anderson nackt auf einer Wiese, vor einer Mauer und mit durchsichtigem pinken Regenmantel im Bambushain - simpel gestalltete und auf den ersten Blick fesselnde Portraits. Ich wollte mich aber erstmal weiter umschauen und riss mich wieder los. In den Schaukästen fand ich den Ausstellungskatalog, einmal zugeklappt mit Pam auf dem Cover und einmal aufgeschlagen. Da stand so in etwa geschrieben: "Ich kannte Pam schon, als sie noch Pickel, einen krummen Zahn und dunkle Haare auf dem Kopf, unter den Armen und in der Bikinizone hatte..." Will ich das wissen? Nein. Ich wandte mich dem Fernseher zu. Es lief eine Biodoku über Pam. Es ging um ihre neue Soap und Schauspieler schwärmen wie nett und wahnsinnig lustig sie so als Kollegin sei. Dann flirtete eine deutlich gealterte und stark geschminkte Pamela in die Kamera. Langweilig. Ich stand auf und schaute mir wieder die Bilder an. Sie waren wirklich hervorragend gemacht. Intesive Farben oder gekonnt belichtet in schwarzweiss, Pam auf einmal wieder jünger. Sehr gut, sehr sexy, sieht auch kunstvoll aus. Aber ist das nun Kunst? Das Haus der Kunst selbst schreibt dazu übrigends auf seiner Homepage:

"d’orazio[sic!] macht sich [...] auf die suche[sic!] nach dem geheimnis[sic!] ihrer[Pams] erotischen ausstrahlung[sic!] und bewegt sich dabei zwischen der bewunderung[sic!] ihres [Pams]fantastisch-üppigen körpers[sic!] und der dekonstruktion[sic!] dieses menschlichen kunstwerks[sic!] aus fleisch[sic!], blut[sic!] und silikon[sic!]."

Gut, so hatte ich das bisher nicht gesehen, aber die Bilder waren wirklich ansprechend. Nach kurzer Zeit kam dann noch ein älterer Herr und ein langhaariger Mitvierziger in die Ausstellung. Beide schlenderten an zwei drei Bildern vorbei in die Cafeteria. Für mich gab's offensichtlich auch nichts mehr zu tun. Ich machte mich auf den Weg nach Hause. Unterwegs im Regen dachte ich über die Frage nach, ob sowas denn nun Kunst sei. Daheim recherchierte ich kurz Kunstdefinitionen an und fand auch schlaue Zitate, was aber nicht weiter half. Mittlerweile bin ich mir aber sicher: Ja, das ist Kunst. Denn die Fotos sind Gegenstand abgedrehter Interpretationen, bewacht, schauen gut aus und es steht "Kunst" drauf. Außerdem sind sie sehr teuer. Der Bildband kostet im Museum schon 98€ und wieviel man für ein Orginal bezahlen müsste kann ich mir nicht vorstellen. Apropos Bildband. Den verkauft der Verlag Schirmer/Mosel und auf deren Webseite kann man in einer Flashversion ein paar Bilder der Ausstellung ansehen. Am besten schaut sich das der interessierte Leser selbst mal genauer an und entscheidet selbst. Ach ja, jetzt noch ein paar Teaser:

sind Sie mit der auch im gespräch ge.com?

das klingt schomal gut. in som australischen surfmag hatten die mal gezeigt wie man ein board farbig sprüht und nur mal für ein beispiel pamela anderson draufgemacht mit ein guten spruch: kill all americans except Pamela. hab ich mir gemerkt. dabei is die canadierin

Ja und Gschmacksach

Der neue Jungbauernkalender 2006 ist da: Die Bäuerin hat auch Kunst anne Wand in der ihr Zimmer übrigens.

was jeff koons mit cicciolina gemacht hat, das ist kunst. pamela anderson ist nur plastische chirurgie etc.